Montag, 19. Januar 2015

Helden früher, Helden heute



Heute werden wir das Thema Helden bearbeiten. Helden gab es schon seit es die Menschheit gibt und wird es auch immer geben. Aber woran erkennt man einen Held ? Welche Helden gab es früher und welche gibt es heute ? Diese Fragen werden wir beantworten mit Hilfe von Katja, die sich ganz gut mit diesem Thema auskennt.


Katja, was ist eigentlich der Kern einer Heldengeschichte ?

     In einer Heldengeschichte ist es massgebend, dass sich der Held an einer scheinbar unüberwindbaren Aufgabe versucht und diese auch besteht. Auf diesen Sieg folgt auch eine Belohnung und der Held bekommt etwas. Im Mittelalter war es zum Beispiel die Herrschaft über ein Land oder eine Minnedame. Auch bei den heutigen Helden ist die Belohnung eine Dame. Der Held ist nun ganz Oben angelangt. Es scheint, als ob alles perfekt ist. Doch genau dann verhält er sich in einer bestimmten Situation falsch und muss flüchten oder sich verstecken, da das Volk nun über ihn spottet. Jedoch kann der Held dann in einem Kampf der Gerechtigkeit die Menschen wieder für sich gewinnen und alles nimmt eine gute Wendung. Im Mittelalter darf er an den Artushof zurückkehren, in den modernen Geschichten ist er wieder der Herr über die Gerechtigkeit.



Was zeichnet einen Helden aus?
 
Ein Held besitzt Stärke und Kampfesmut. Er ist sowohl geistlich, als auch körperlich dem normalen Menschen überlegen. In der Heldenepik geht es meist um persönliche Ziele und egoistisches Machtstreben, statt Gerechtigkeitssinn und Gnade. Die Moralen zeichnen sich durch einen Kampf, Rache und Ehre aus, jedoch werden dabei die Einzelschicksale vernachlässigt. Der Kampf, in der Heldenepik, findet nur statt, um sich und sein Leben zu verteidigen, oder um ruhmreich zu sterben. Das ist in den modernen Heldengeschichten etwas anders. Helden haben sehr wohl einen Gerechtigkeitssinn. Jedoch sind sie mit ihren Gegnern Gnadenlos und Hart. In den Kämpfen kann es um Rache gehen, wie das Beispiel von Batman zeigt, andererseits kann es auch einfach um die Sicherheit der Welt gehen, wie bei Superman.



Gibt es Hilfsmittel, die nur die Helden besitzen?
  
Etwas womit wir die heutigen Helden kennen, ist eine Maske. Dieses Accessoire zieht sich über fast alle Heldengeschichten. Sowohl Batman, als auch Zorro oder Iron Man besitz eine Maske. Dadurch können die Helden zwei Identitäten annehmen. Zum Beispiel Spiderman ist am Tag ein ganz normaler Junge, der arbeiten muss. Niemand weiss, dass er eigentlich ein Superheld ist. Es gibt aber auch Helden, die ganz offen zugeben, wer sie sind. Dies ist bei Iron Man der Fall. Auch im Mittelalter wurde nicht geheim gehalten, wenn man Grosses vollbracht hatte. So weiss zum Beispiel bei Siegfried, ein jeder von seinen Geschichte zu berichten. Und auch dieser Held besitzt so etwas wie eine Maske, nämlich seinen Tarnmantel. Dieser kann ihn unsichtbar machen und niemand wird ihn erkennen. Ein anderes Zeichen für Helden ist ein Schutzpanzer oder eine unverletzliche Hülle. Siegfried soll angeblich unbesiegbar sein, da er in Drachenblut gebadet hat und somit Drachenhaut besitzt. Auch der Held Achilles aus der Antike ist für keinen besiegbar. Jedoch gibt es ein Problem. Beide Helden haben eine Schwachstelle und können nur an dieser Stelle besiegt werden. So ist es bei Achilles die Achillessehne und bei Siegfried an der Schulter, an der Stelle, wo ein Blatt seine Haut bedeckte, als er badete. Diese Helden wurden dann auch an dieser Stelle besiegt. Dieses Makel wurde bei den modernen Helden vernachlässigt. Das einzige Makel, das heutige Helden haben, ist ihre Menschlichkeit. Doch wie wir wissen, gibt es immer ein Happy End. Zumindest in den modernen Heldengeschichten. 



Wie spiegelt sich die Gesellschaftsform von früher und heute in den Heldengeschichte?

Das Mittelalter war eine brutale und unbarmherzige Zeit. So etwas, wie ein Happy End, gab es nicht. Die Gesellschaft war abgehärtet. Diese Härte zeigt sich auch in den mittelalterlichen Heldensagen. Die Helden wurden als unbesiegbar dargestellt, konnten aber schlussendlich doch besiegt werden. Das zeigt, dass nichts für die Ewigkeit ist, und dass auch Helden ein sicheres Ende haben. Es gab keine Märchen, sondern in diesen Heldensagen wurde die nackte Realität wiedergegeben. Das ist in den heutigen Heldengeschichten ganz anders. Es gibt eine klare Struktur: Das Gute gewinnt, das Böse verliert und alle sind glücklich. Unsere Gesellschaft wurde stark sensibilisiert. Es scheint mir, als ob viele die Realität nicht wahrhaben wollen und sich in eine Welt verkriechen, die immer ein Happy End hat. Die moderne Gesellschaft kann die Realität nicht ertragen.

1 Kommentar:

  1. Hallo Katja :)
    Ich finde die Idee, ein Interview mit dir selbst zu führen, amüsant und sehr gut.
    Die modernen Helden kennt jeder. Deshalb finde ich es spannend zu lesen, was für Gemeinsamkeiten und Unterschiede existieren. Auch sehr gelungen ist der Vergleich früher/heute. Man sieht den Zusammenhang und was sich verändert hat. Es wäre sicherlich noch spannend zu erfahren, ob die Unterschiede in den Heldengeschichten etwas mit der Gesellschaftsform zu dieser Zeit zu tun haben. Vielleicht findest du ja noch etwas zu diesem Thema raus.
    Liebe Grüsse
    Samira

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