Mittwoch, 14. Januar 2015

Steckbrief über Siegfried vom Nibelungenlied


Siegfried ist ein Ritter aus dem Nibelungenlied und einer der Protagonisten. Er ist Herr über das Schwert Nibelung und er besass einen Tarnumhang, der ihn unsichtbar machte, sobald er ihn trug. Siegfried wird als tapfer, kräftig, stark und zudem unverwundbar beschrieben. Diese Unverwundbarkeit ist auf das Blut des Drachens zurückzuführen, den er zuerst besiegen musste und in dessen Blut er badete. Jedoch hat auch er einen Schwachpunkt, denn als er das Bad nahm, wurde eine Stelle von seinem Körper mit einem kleine Blatt bedeckt, sodass er nur an dieser einen Stelle nicht unverwundbar ist. 
Um einen kleinen Einblick in Siegfrieds Leben zu erhalten, werden ich einen kleinen Ausflug, zur Geschichte vom Nibelungenlied, machen.




Siegfried vom Nibelungenlied:

Der Held Siegfried von Xanten besuchte den Königshof Worms, um die Schwester von König Gunther zu heiraten. Das Ganze hatte aber einen Hacken. Siegfried musste Guther versprechen, dass er ihm helfen wird die Königin von Island, namens Brünhild, zu erobern. Um Brünhild heiraten zu können, muss er sie drei mal, in einem Wettkampf, besiegen. Erst dann können Krimhild und Siegfried hochzeit feiern. Diese Aufgabe scheint einfach, doch ist Brünhild übermenschlich stark, sodass sie bis jetzt jeden besiegt hat, der versuchte, gegen sie zu kämpfen. Dennoch fordert Gunther die Königin von Island heraus. Aber er kämpfte nicht alleine, sondern Siegfried half ihm, mit seinem Tarnumhang. Als sie endlich besiegt war, kehrten Gunther und Siegfried zurück nach Worms. Dort feierten sie eine gemeinsame Hochzeit. 
Schliesslich fand die Hochzeitsnacht von Gunther und Brünhild statt. Doch Brünnhild war überhaupt nicht einverstanden und fesselte Gunther mit seinem Gürtel. Dieser bat am nächsten Tag abermals um Siegfrieds hilfe. In der folgenden Nacht kam Siegfried mit seinem Tarnumhang. Er bricht Brünhilds Wiederstand. Sie weiss aber nicht, dass Siegfried dies tut, sondern ist der festen überzeugung, dass Gunther sie entjungfert. Und wie es der Brauch will, darf Siegfried nun den Ring von Brünhild und ihren Gürtel mitnehmen und als Trophäe behalten. Nachdem Siegfried den Raum verlassen hatte, machte sich Gunther an die Arbeit. Da Brünhild nun keine Jungfrau mehr ist, sind ihre übermenschlichen Kräfte wie vom Winde verweht und sie wird zu einer ganz normalen, schwachen Frau.
Viele Jahre später stritten sich Brünhild und Krimhild, wer den besseren Ehemann hätte. Um diesen Streit zu gewinnen, verrät Krimhild, dass nicht Gunther es war, der sie entjungferte, sondern Siegfried. Zum Beweis zeigt sie ihr die Trophäe, die Siegfried an jenem Abend mitgenommen hatte. Brünhild ist zu tiefst getroffen. Dies bemerkt Hagen von Troja, und beschloss, Brünhild zu helfen, indem er sich an Siegfried rächen würde. Mit einer List brachte er Krimhild dazu, ein Kreuz auf die Kleidung von Siegfried zu nähen. Dieses Kreuz soll genau an der Stelle sein, wo Siegfried verwundbar ist. Hagen begründete sich mit den Worten, er wolle diese Stelle im Krieg besonders gut schützen. Als Siegfried und Hagen loszogen, um jagen zu gehen, tötet er Siegfriend, als dieser sich über eine Quelle beugte, um zu trinken.

Kommen wir zur Beschreibung von Siegfrieds Heldentaten und zu seinem Charakter. Diese Angaben habe ich aus dem Niebelungenlied. Siegfried machte sich auf den Weg nach Worms, weil er sich unsterblich in Krimhild verliebt hatte. Dort wollte er um die Hand von ihr anhalten. Als Siegfried schliesslich in den Königshof einmarrschierte, war der König Gunther verwundert, woher sie gekommen waren, mit ihren prächtigen Rüstungen. Hagen von Troja, erzählte ihm, um wen es sich bei diesem edlen Ritter handelte. 
Ich zitiere aus ’’Das Nibelungenlied’’ 3. Aventiure:

Ich kann Euch nur sagen,
obwohl ich Siegfried noch nie gesehen habe,
glaube ich doch, dass er dort steht,
es kann nur er der Kämpfer sein, der so stolz daherkommt.

Als er einstmals alleine unterwegs war,
traf er, wie berichtet wird, vor einem Berg
beim Schatz der Nibelungen viele tapfere Männer,
die ihm vorher fremd waren, bis er sie dort kennen lernte.

Wie wir hörten, sah er hier so viel Edelsteine,
dass hundert Pferdewagen sie nicht fassen vermochten,
und noch mehr rotes Gold aus Nibelungenland.
Das alles sollte ihnen der tapfere Siegfried teilen.

Sie gaben ihm als Lohn das Schwert Nibelungs.
Doch mit dem Dienst, um den sie ihn gebeten hatten,
waren sie nicht zufrieden. Siegfried, der tapfere Held,
machte es ihnen nicht recht, worüber sie zornig wurden.

Sie zählten zu ihren Freunden zwölf tapfere Männer,
die starke Riesen waren, und siebenhundert Krieger.
Doch was konnten sie ihnen nützen? Siegfried erschlug sie im Zorn.
Mit seinen eigenen Händen bezwang er die von Nibelungenland.

Dazu noch die reichen Könige. Sie schlug er beide tot.
Deshalb geriet er bei Alberich später in grosse Kampfesnot;
Dieser meinte, seine beiden Herren zu rächen,
bis er bemerken musste, wie stark Siegried war.

Da vermochte der starke Zwerg ihn nicht zu bezwingen.
Wie wilde Löwen kämpften sie am Berg.
Als er Alberich die Tarnkappe entriss,
da wurde der kühne Siegfried Herr des Nibelungenhortes.

Von den Geschichten über ihn kenne ich noch eine weitere,
Wonach der Held auch einen Drachen erschlug,
er badete in dessen Blut, und seine Haut wurde hürnen,
so verletzt ihn keine Waffe, was sich oft erwiesen hat.

Wir sollten diesen Herrn entsprechend höflich empfangen,
damit wir ihn uns nicht als Feind machen.
Er ist so tapfer, man sollte ihn sich geneigt halten,
denn er hat schon aus seiner Kraft Wundertaten vollbracht.


In diesem Quellentext wird Siegfried als stolzer, tapfere, starker, schlauer und mutiger Held beschrieben. Es wurde vom Zwergenkampf, in welchem er seinen Tarnumhang erhalten hatte, und vom Drachenkampf erzählt. Auch von seinem Schatz und seinem Schwert wurde berichtet. In diesem Text wird klar, dass Siegfried eine Berühmtheit des Mittelalters war.

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