Donnerstag, 15. Januar 2015

Steckbrief der Fabelwesen




Zwerge:

Die Zwerge sind im Mittelalter als sehr kleine Menschen dargestellt, die in den Bergen wohnen. Sie sind schlau und besitzen die Begabung der Schmiedekunst. Jedoch waren sie sehr diebisch und betrügerisch. Diese Eigenschaft machte sie unbeliebt im Mittelalter. Andererseits gab es auch liebe Zwerge, wie im Märchen "Schneewittchen und die Sieben Zwerge". Dort waren die Zwerge sogar
Lebensretter. Zwerge sind nicht nur stark und schlau, sondern sind auch im Besitz eines Tarnumhangs, was sie fast unbesiegbar macht. Wenn man den Tarnumhang eines Zwerges besass wurde man als richtiger Held angesehen.

Beispiele von Märchen: Rumpelstilzchen oder Schneewittchen und die sieben Zwerge
Auch Ritter Erec  war einem Zwerg begegnet. Dieser forderte ihn zum Kampf heraus. Es flogen die Fetzen, und als Erec zum entscheidenden Todesstoss ansetzen wollte, flehte der Zwerg um Gnade. Erec gewährte ihm die Gnade und gewann den Kampf. 





Drachen:

Der Drache ist einer der mächtigsten und gefürchtetsten Bestien im Mittelalter. Seine Haut ist krokodilartig. Sein Kopf gleicht einer Echse oder einem Löwen. Er besitz eine langen Schwanz und scharfe Krallen. Meist sind auf seinem Rücken zwei gewaltige Flügel, sodass er zum König der Lüfte wird. Die schlimmste Waffe eines Drachens sind nicht seine Krallen, sondern die Fähigkeit Feuer zu spucken. Mit dieser Fähigkeit und der undurchdringlichen Haut, ist es fast unmöglich einen Drachen zu töten. Nur wer schlau und flink ist wird es schaffen einen Drachen zu überlisten.

Es gibt aber nicht nur böse Drachen sondern im Märchen wird auch oft über verwandelte Drachen gesprochen. Ein Prinz wurde in einen Drachen verwandelt und nur durch die Liebe eine Frau kann er erlöst werden.

Beispiele: Das singende, springende Löweneckerchen, Drachenkampf von Siegfried (dieser Kampf wird im folgendem Blog beschrieben)




Hexen:

Auch Hexen waren Fabelwesen des Mittelalters. Ihre Eigenschaften waren alle negativ und dafür wurden sie hart bestraft. Die Hexe war eine Kreatur die im Bund mit Satan war. Sie konnte zaubern und somit Unheil anrichten. Die Hexe soll sich während der Nacht in eine schwarze Katze verwandeln und durch die Gassen schleichen oder sie würde sich rückwärts auf ihren Besen setzen und durch die Lüfte fliegen. Die Menschen hatten sehr grosse Angst. Die Kirche ging hart gegen diesen Mythos vor. Die Hexenjagd begann. Wurde eine Hexe ausfindig gemacht wurde sie zuerst in einem Verhör mit Folter befragt, ob sie es zugebe, eine Hexe zu sein. Da die Qualen so gross waren, gaben die Frauen diesen Verdacht oftmals zu und wurden auf dem
Scheiterhaufen verbrannt. Einige starben bereits auf der Folterbank. Wie aber wurde erkannt dass es sich um eine Hexe handelte ? Meist wurden Frauen, die sich gut mit Kräutern auskannten und die andere Menschen heilen konnten, als Hexen bezeichnet. Später wurde es schlimmer. Jeder konnte seinen Verdacht vor dem Gericht offen aussprechen. Nun wurden angebliche Hexen und Hexer ohne jegliche Beweise direkt festgenommen und zur Folterkammer geführt. Schliesslich wurde der Hexenhammer veröffentlicht. Dies war ein Buch, dass die Merkmale einer Hexe beschrieb. Als Hexe und Hexer galt, wer zu wenig in die Kirche ging.Ddoch wurde auch derjenige beschuldigt, der zu oft in die Kirche ging. Die Aussagen wurden meist nicht überprüft und sehr viele unschuldige Frauen wurden verbrannt. Es war eine schlimme und eine sehr grausame Zeit. Dies wurde auch in den Märchen wiedergegeben. Obwohl die  Hexenjagd schon zu Ende war, wurde das Motiv ''Hexe'' immer wieder aufgenommen. So wird im Märchen "Hänsel und Gretel" die Hexe als Menschenfresser beschrieben. Auch ihr Tod ist typisch. Sie wird nicht erstochen oder oder vergiftet, sonder ganz typisch verbrannt. 
Beispiele: Hänsel und Gretel, Rapunzel






Riesen:

Riesen sind Geschöpfe, welche sehr gross sind, aber dennoch menschenähnlich. Im Mittelalter wurden die Riesen oft als dumme, unwissende und blutrünstige Menschenfresser beschrieben. Durch diese Eigenschaften hatten die Menschen grosse Angst vor ihnen. Auch in den Märchen wurde das Motiv dieser Furcht aufgegriffen. So besiegte ein tapferes Schneiderlein einen Riesen, der den Menschen zur Plage wurde. Das Schneiderlein wurde durch seinen Sieg als Held gefeiert. 
Riesen waren aber auch in den Mythen schon immer ein grosses Thema. Der Ritter Erec wollte wieder einmal eine Aventiure erleben, so machte er sich auf den Weg. Als er so ritt, hörte er plötzlich eine wütende und jammernde Stimme. Diese Stimme gehörte einer armen Frau, die um Hilfe rief. Erec fragte sie, worüber sie weinte. Die Frau antwortet:



weinens gêt mir michel nôt
herre mir belîbet tôt
der aller liebeste man
den ie wîp gewan
herre dâ habent mir in benomen
zwêne risen die fuorten in
des gevertes vor mir hin.



Ich habe Grund zu weinen, den der liebste Mann, den sich eine Frau wünschen kann, ist tot. Zwei Riesen haben ihn geholt und schleppen ihn vor mir weg.

ouch fuorten die unguoten
zwô geiselruoten
mit vingergrôzen strangen
den sî dâ heten gevangen
den triben sî dâ mite
nâch freislîchem site
er reit âne gewant
unde blôz sam ein hant
geleit wârn im die hende
ze rücke mit gebende
und die füeze unden
zesamene gebunden
vil manegen geiselslac er leit
dâ er vor in hin reit
sî sluogn in ân erbarmen
sô sêre daz dem armen
diu hût abbin hie
von dem houbete an diu knie






Die zwei Bösewichte hatten zwei Peitschen, mit fingerdicken Schnüren dabei. Ihren Gefangenen haben sie splitternackt auf ein Ross gesetzt, seine Hände und Füsse wurden gefesselt. Dann haben sie ihn auf eine schlimme Art und Weise vorangetrieben. Mit Peitschen haben sie ihn geschlagen, ohne jegliches Verbarmen. Die Hautfetzen sind ihm von Kopf bis zu den Knien hinabgehangen.

Als ditz Êrec ersach
nu bewegte des ritters smerze
sô sêre sîu herze
daz er bî im êre waere erslagen
ê er inz haete vertragen
und daz ez an sîner varwe schein



Als Eric den Mann sah, und dessen Qualen, erbleichte er völlig. Lieber hätte er sich erschlagen als das alles zuzulassen.

Und als Êrec der degen balt
ersach daz er engalt
daz muote in harte sêre
nu entwelete er niht mêre
wan undern arm sluog er
mit guotem willen daz sper
daz ros nam er mit den sporn
an sî truog in der zorn



Erec, der kühne Held sah, das dieser Mann nur noch am leiden war, überkam ihn ein tiefer Schmerz. Er gab seinem Ross die Sporen  und vor Wut entbrannt, nahm er die Lanze und versuchte die Riesen zu erlegen.

dannoch vaht der valant
mit unverzagter hant
er sluoc so manegen grimmen slac
daz uns wol wundern mac
daz Erec vor im genas
wan daz der mit im was
der Dâvide gap die kraft
daz er wart sîgehaft
an dem risen Golîâ
der half ouch im des sîges da
daz er in mit gewalte
volle gevalte
und im daz houbet abe sluoc
was dâ vehtens genuoc





Er kämpfte wie ein Wilder. Viele hiebe Schlug er, und es war verwunderlich, dass er in diesem Kampf unversehrt blieb. Man muss aber bedenken, dass der David ihm die nötige Kraft gegeben hatte. Mit aller Kraft, die Erec beisammen hatte, schlug er dem Riesen den Kopf ab. Dies war das Ende seines Kampfes.





3 Kommentare:

  1. Liebe Katja,
    dein Eintrag zu Fabelwesen der mittelalterlichen Literatur ist äusserst interessant! Die einzelnen Informationen zu den jeweiligen Fabelwesen sind sehr informativ. Da du sie so kurz gehalten hast, macht es zudem Spass diese zu lesen. Die Beschreibung der Riesen kommt mir etwas kurz vor, ich persönlich hätte gerne noch ein bisschen mehr erfahren. Was mich auch noch sehr erfreut hätte, wären einzelne "Beispiele" der Fabelfiguren und aus welchen Sagen und Avientûren man diese kennt. Alles in allem hat mir dein Eintrag sehr gefallen und ich freue mich mehr von dir zu lesen.
    Liebe Grüsse, Christian

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    1. finde ich auch sehr interessant und hoffe es kommen mehr Fabelwesen dazu

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